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Weihnachten naht und mit ihm Buchgeschenke und für viele hoffentlich mehr Zeit zum Lesen. Daher gibt es heute auch gleich drei Tipps für Buchgeschenke. Egal, ob ihr gebt oder empfangt. Ich wünsche euch ein möglilchst entspanntes Weihnachten und einen guten Rutsch nach 2019.
„After Atlas“ von Emma Newman
Carlos Moreno ist der beste Ermittler des Ministery of Justice und sogar dessen Eigentum. Er wird geschickt, um den Selbstmord eines Sektenführers aufzuklären und macht sich dafür auf den Weg in seine eigene Vergangenheit. Doch seine Besitzer wollen nicht die Wahrheit, sondern eine bequeme Lösung.
„After Atlas“ von Emma Newman ist ein hervorragender Science-Fiction-Krimi mit psychologischem Tiefgang und sehr spannenden Wendungen. Er funktioniert nicht nur als Krimi, sondern – wie in der Science-Fiction so oft – als Kommentar auf gesellschaftliche Entwicklungen.
„NSA“ von Andreas Eschbach
Was wäre, wenn die Nazis im dritten Reich Datensilos gehabt hätten, auf denen sich alle Daten aller Einwohner befinden? Wenn diese Daten mit ein paar Befehlen von einer jungen Programmstrickerin abgerufen und kombiniert werden könnten? Diese Fragen stellt Andreas Eschbach in seinem aktuellen Roman.
„NSA“ ist endlich mal wieder ein wirklich großer Roman von Andreas Eschbach in der Tradition seiner beiden Highlights „Eine Billion Dollar“ und „Herr aller Dinge“. Er kombiniert eine gesellschaftliche Message mit bedrückender Atmosphäre, spannender Handlung und einzelnen unterhaltsamen Erklärungen.
„Wandernde Himmel“ von Hao Jingfang
„Wandernde Himmel“ von Hao JingfangAm Ende des Jahrhunderts ist der Mars besiedelt und die Gesellschaftsform klingt utopisch: Für die Grundbedürfnisse ist gesorgt und jede_r kann seiner Leidenschaft nachgehen und Gelder aus der Gemeinschaft für Projekte beantragen. Doch dann ist da die junge Luoying, die von der Erde auf den Mars zurückkehrt und anfängt, das starre System zu hinterfragen.
„Wandernde Himmel“ von Hao Jingfang ist äußerst inspirierende SF aus China. Die Sprache klingt anders, als ich es von deutschen Romanen oder Übersetzungen aus dem Englischen gewohnt bin, und auch der Blick auf die Welt ist angenehm anders. Ruhig, aber äußerst lesenswert.
Eldhoverd 31. Dezember 2018
Tach.
Jetzt erst gehört, sind’s wiedermal tolle Buchvorstellungen und -empfehlungen geworden.
Muss allerdings zugeben, mich nicht so recht an englischsprachige Lektüre und da v.a.&insb. Science Fiction mit ihrem dann doch schnell sehr spezifischen (neologistischen) Vokabular zu wagen. Daher ansonsten sehr anregend klingendes After Atlas – VORERST – nicht auf der – allerdings gefühlt eh schon lebenslangen – Lektüreliste.
Eschbach ist ohnehin ein Must Read (jaja, so viel Englisch dann doch :-D), nun umso mehr wo Du ihn neben 1Billion Dollar und (für mich allen voran) Herr aller Dinge einordnest. Wenn er – Eschbach – die Tiefe wieder erreicht (und erreichen will, die vorigen Werke m.E. eh ganz andere Ausrichtung und wohl auch teils Zielgruppe), verheißt das beste Lektüre, die anregt.
Hier mal ein Interview mit ihm, in dem er sich als ziemlich zukunfts-, in jedem Falle techniknebenfolgenpessimistisch erweist und kaum auch nur im Roman (realistische) Auswege herbeischreiben kann
http://www.andreaseschbach.de/files/mot69.html#unique-entry-id-263
Und dass wir nun auch in der SF-Lektüre zunehmend ein Jenseits des Westens erkennen und mit Frau Hao nun auch eine chinesische Autorin „zu uns kommt“, finde ich auch außerordentlich spannend. Auch ihr Kurzroman „Peking falten“ scheint mir sehr lesenswert (#auf Liste setz#).
Chin. Starautor Cixin Liu habe ich mir trisolarisch allerdings als Hörspiel erschlossen – zu Buch2 Der Dunkle Wald gibt es die Folgen zur Zeit noch zum Download
https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr5/der-dunkle-wald/hoerspiel-podcast-100.podcast
Btw: Cixin Liu hat die SF als auserzählt erklärt
http://www.spiegel.de/kultur/literatur/cixin-liu-der-autor-von-die-drei-sonnen-im-portraet-a-1234963.html
Dem widersprach m.E. zurecht und trefflich Frank Weinreich hier
https://www.tor-online.de/feature/buch/2018/11/ist-die-science-fiction-tot-eine-replik-auf-cixin-lius-these-vom-ende-der-science-fiction/?fbclid=IwAR0D-zzbsLrU6kP3gjnVpi6TIl4yE-htcOTP2LWBNVGGfO0cUOVML90XOtA
Erst recht angesichts hier auch nur skizzierter, noch wohl nur science fictionalisierter, leider aber zu real möglich scheinender „Umstände“
https://www.zeit.de/2018/51/crispr-china-biotechnologie-genomveraenderung-ethik-gentechnik/komplettansicht
Wie schaut’s denn bei Dir perryversal aus? Noch mittendrin? Falls ja, dann dürfte 2019 zu einem Lektürefest werden, wo mit Band3000 am 15.02. nicht nur ein nächster Zyklus beginnt („Mythos“ mit Auftakt „Mythos Erde“), sondern just eben dieser Herr Eschbach uns mit seinem umfangreichsten (kleinwaffenscheinpflichtigen) Wälzer auch im FEB beglücken und die Vorgeschichte zu Perrys Mondflug schildern wird:))
http://www.andreaseschbach.de/files/prhc1.html#unique-entry-id-261
(und dann noch die „Dunkelwelt“-Trilogie ab Mai …)
Und statt vor- nun zurückgeblickt: Hast du schon gelesen oder liest du evtl. jetzt noch „alte“ SF-Bücher (also von den Klassikern)?
– Asimovs Foundation-Zyklus in handlungschronologischer Reihenfolge als umspannendes Universum rund um seine ursprüngliche Trilogie?
– Lem an der Seite von Ijon Tichy und/oder Pilot Pirx nebst seinen anderen Romanen?
– Die Brüder Strugatzki, die ich dieses Jahr angelesen habe und zu denen es bei Heyne gleich 6 Gesammelte Werke sowie von Golkonda die vervollständigten wie kommentierten ersten Bücher gibt? Wo sonst bei den älteren Büchern aus der Zeit fast nur die westliche (fortschrittsgläubige) Sicht auf die Zukunft dominiert, finde ich nun die klar sowjet-sozialistische Sicht – zumindest als Zeugnis ihrer Zeit – außerordentlich interessant, wie z.T. ganz anders Zusammenhalt gechildert wird, wie viel „seriöser“ vielfach der Umgang mit Fremdvölkern dargestellt wird (weit jenseits irgendeines Wildwest-Habitus mit flinken Fäusten a la Kirk und/oder schnell gezogenen Colts a la jüngst bspw. Wes Andrews Frontiersmen-Reihe)
– uvm, die es bspw. beim Apex-Verlag gibt, den ich mir auch wegen seiner Digitalwiederauflagen alter Heftromanreihen wie Terranauten oder Stargate erschlossen habe als auf ziemlich lange Sicht kaum versiegende Quelle:-)
Nunmehr aber erst einmal die nächste Zukunft anvisieren und 2019 zur Gegenwart ausgestalten! Per Warp, Wurmloch, Transition oder Antrieb nach Wahl gut rübergekommen!
LIVE LONG AND PROSPER – Dominic
Thomas Achenbach 4. Januar 2019
Hallo Nils,
vielen Dank für die regelmäßigen Podcast. Ich höre sie sehr gerne und warte schon immer gespannt auf den nächsten. Leider schaffe ich es nicht alle besprochen Büchner nachzulesen (bzw. zu hören). Wie machst du das nur?
Ist aber nicht so schlimm, da ich mir so die Besten heraussuchen kann.
Ich habe noch einen ganz kleinen Kommentar zum Schriftbild auf deiner Homepage, z.B. https://weltenfluestern.de/36
Die Anführungszeichen entsprechen nicht ganz den deutschen Vorgaben: 99-66.
Aus dem HTML-Text ist zu entnehmen, dass du (oder WordPress ganz automatisch) die englischen Vorgaben verwendest: “ und ”.
Richtig im Deutschen wären: „ und “
Beschrieben ist dies auch bei https://en.wikipedia.org/wiki/Bracket
bzw. https://de.wikipedia.org/wiki/Anf%C3%BChrungszeichen
Du kannst diesen Kommentar auch einfach vergessen; Hauptsache es kommen noch viele weitere Podcast.
Frohes Neues Jahr
Thomas